Tractus-Syndrom ("ITBS") |
Zerrungen Oberschenkel

Tractus-iliotibialis-Band-Syndrom („ITBS“)

Das Tractus-Syndrom ist eine klassische Überlastungsverletzung, typisch bei Läufern- oder Radfahrern. Dabei kommt es an der langen Sehnenplatte und Außenseite des Oberschenkels zu einem Reizzustand durch Scheuerphänome im seitlichen Hüft- oder Kniebereich.
Folgende Ursachen werden diskutiert: Beinlängendifferenzen, Beckenschiefstand oder prominent vorhandener Knochenvorsprung am oberen (Trochanter major) oder unteren Sehnenbandverlauf (Femurcondylus lateralis femoris); Überlastung durch erhöhten Trainingsumfang und/oder Trainingsintensität; Änderungen in der Schuh- und/oder Einlagenversorgung oder des Laufuntergrunds.

Was hilft?

Während Therapie Vermeidung schmerzauslösender Belastungen essenziell! Physiotherapeutische Maßnahmen: Eis (zur Schmerzlinderung) und/oder Wärme (Durchblutung). Dehnung des ITB sowie der verschiedenen Anteile der Glutealmuskulatur. Gute Erfolge mit Kombination aus anti-inflammatorischen und analgetischen Präparaten. Muskuläre Triggerpunkt-Stosswelle. Während Therapiezeit nur alternative Bewegungsformen (Aquajogging, Schwimmen). Wird nach einigen Wochen wieder mit Laufen begonnen, so muss immer unterhalb der Schmerzgrenze geblieben werden. (Traten die Beschwerden nach 25 Minuten Joggen auf, so beginnt man mit Laufeinheiten von 15 bis 20 Minuten und steigert wöchentlich um einige Minuten usw….). Die Mehrzahl der Fälle am Knie heilt innerhalb 3 Monate mit konsequenter konservativer Behandlung aus. (Compliance/Mitarbeit des Sportlers muss stimmen!) Auch Beschwerden an der Hüfte sind bei konservative Therapie in etwa neun von zehn Fällen erfolgreich.
Bei langen chronischen Verläufen und therapieresistenten Fällen ist letzte Option die operative Spaltung des Sehnenbandes. Bei Beschwerden an der Hüfte wird der Tractus längs Z-förmig gespalten, um die Spannung zu verringern und der Struktur Möglichkeiten zur Verlängerung zu geben. Ggf. auch Entfernung eines entzündeten Schleimbeutels.
Links → vgl. a. M. Piriformis-Syndrom; Bursitis trochanterica (Hüfte)