Muskelfaserriss |
"hamstring" - Verletzung

(am Beispiel Ischiocrurale Muskelgruppe „hamstrings“)

Muskelverletzungen sind besonders im Sport häufig. Sie entstehen, wenn die Sportler unzureichend trainiert sind oder die Muskulatur nicht genügend aufgewärmt wird oder wenn Muskeln übermüdet/überlastet sind.
Muskelverletzungen sind meistens Dehnungsverletzungen, die vom harmlosen Muskelkater über Muskelzerrung bis hin zu Muskelfaserriss und Muskelriss reichen können.

Muskelkater: Ungewohnte und dauerhafte Belastungen führen zu kleinsten Mikroverletzungen der Muskelfasern.
Muskelzerrung: Überbelastung des Muskels bis zu seiner Elastizitätsgrenze, jedoch ohne Überschreitung einer kritischen Grenze. (Muskelverhärtung, Druckschmerz, Schwellung und Verkürzung sind die Folge.)
Muskelfaserriss: Im Rahmen einer plötzlichen Anspannung und nachfolgenden extremen Belastung der gesamten Muskulatur reissen Muskelfasern.
Muskelriss: Gesamter Muskel ist gerissen.
Muskelprellung (sog. „Pferdekuss“): Muskelfasern werden durch äußere Gewalteinwirkungen (z.B. Tritte oder Schläge), gewaltsam gequetscht und/oder gerissen.

Typische Anzeichen jeder Form von Muskelverletzung sind (meist starke) Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Bei allen Muskelverletzungen (außer beim Muskelkater) ist es wichtig, die sportliche Aktivität sofort abzubrechen. Die richtige Erstversorgung von Muskelverletzungen (P.E.C.H.-Schema!) kann den Heilungsverlauf günstig beeinflussen: Gerade bei einer schweren Muskelverletzung wie einem Muskelriss oder einer Muskelprellung lässt sich mithilfe geeigneter Erstmaßnahmen und einer verordneten Sportpause die Zeit bis zur völligen Wiederherstellung erheblich verkürzen.
Welches Ausmass die Symptome einer Muskelverletzungen zeigen, hängt vom Grad der Verletzung ab. Sonographie bzw. MRT helfen der klinischen Untersuchung bei der Ermittlung.

Schweregrad der Muskelverletzung bestimmt die Therapie und Therapiedauer:

Grad I: Weniger als 5 Prozent der Muskelfasern sind gerissen; die Muskelfaszie ist nicht verletzt;
Grad II: Mehr als 5 Prozent der Muskelfasern sind gerissen; die Muskelfaszie ist nicht verletzt; örtlich bildet sich ein Bluterguss (Hämatom)
Grad III: Mehr als 5 Prozent der Muskelfasern sind gerissen; die Muskelfaszie ist teils gerissen; es kommt an mehreren Stellen zu Einblutungen;
Grad IV: Vollständiger Riss des Muskels und der Muskelfaszie

Therapie: Was ist für die optimale Heilung einer Muskelverletzung wichtig?
Im Wesentlichen stützt sich die Behandlung auf folgende Säulen: Aktive Maßnahmen des Patienten; Physiotherapie; Medikamentöse Therapie; Adäquater Trainingsaufbau.
Die Medikamentöse Therapie unterscheidet Salben-, Tabletten- und Injektionsbehandlungen. Beim Amateur- oder Leistungssportler kommen oft homöopathische Medikamente (z.B. Traumeel) oder/und Eigenblut ACP® |PRP zur Unterstützung und Beschleunigung des Heilungsprozesses zum Einsatz. Nach einer Muskelverletzung sollte ein Sportler grundsätzlich erst nach vollständiger Beendigung des Heilungsprozesses wieder an Wettkämpfen teilnehmen, also erst dann, wenn er unter intensivem Training beschwerdefrei ist.